Geschichten sind wichtig. Viele Geschichten sind wichtig. Geschichten wurden benutzt, um zu enteignen und zu verleumden. Aber Geschichten können auch genutzt werden, um zu befähigen und zu humanisieren.
Chimamanda Adichie
Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus setzen wir das digitale Comicprojekt „Vielfalt im Dialog“ mit dem Thema »Was bedeuten uns Zugehörigkeiten?« fort.
Dieses Comicprojekt wurde von der Dresdner Künstlerin Nazanin Zandi und den Projektpartnerinnen von "Vielfalt im Dialog" (2020) entwickelt. Grundlage sind von verschiedenen Frauen erlebte Alltagsgeschichten, die in Comicform gezeichnet wurden. Sie sind in einem langjährigen Projekt, geleitet von Nazanin Zandi und Elena Pagel, entstanden. Alle entstammen Alltagserfahrungen und real erlebten Geschichten.
Wir möchten euch und Sie dazu anregen, begonnene Geschichten, in denen verschiedene Menschen und Ereignisse aufeinandertreffen, selbst zu Ende zu zeichnen bzw. den Anfang einer zu Ende erzählten Geschichte neu zu erfinden.
Wie könnten diese Geschichten ausgehen? Welche überraschenden Wendungen können sie nehmen? Welche Konflikte, Missverständnisse, stillen und nicht so stillen Einverständnisse bringt das Zusammentreffen von verschiedenen Menschen hervor? Die Geschichten können zeigen, dass Verschiedenheit und Vielfalt auf uns alle zutrifft – und wir gleichzeitig alle gleich sind.
Wir freuen uns über eure Einsendung bis zum 6.4.2021 an comicprojekt[at]andemos.eu.
Aus den eingesendeten Comics wird ein Video-Collage entstehen.
Comicgeschichten
Viktoriya in der Straßenbahn
Viktoriya kommt aus Russland. Sie ist aufgeregt – zum ersten Mal fährt sie zum Deutschunterricht. Die ältere Frau vor ihr sieht mürrisch aus, denkt sie. Als der Fahrkartenkontrolleur die Straßenbahn betritt, bekommt sie einen Schrecken: Sie hat ihre Fahrkarte vergessen.
Maryam und die Nachbarin
Maryam ist aus ihrem Land nach Deutschland geflohen. Sie kennt noch niemanden hier. Als sie mit ihrer Familie in eine neue Wohnung zieht, trifft sie auf eine Frau, die schon seit langen Jahren in dem Haus wohnt. Was denkt Maryam nach dem Zusammentreffen und wie könnte die Geschichte der beiden Frauen weitergehen?
Inge im Jobcenter
Inge arbeitet beim Arbeitsamt. Ein Mann aus Syrien ist bei ihr zur Sprechstunde und fragt sie, ob sie denn keine Kinder habe. Etwas irritiert antwortet sie. Welches Gespräch könnte sich zwischen beiden entwickeln?
Hanaa an der Straßenbahnhaltestelle
Hanaa flieht vor dem Krieg aus ihrem Land nach Deutschland. An der Straßenbahnhaltestelle erlebt sie immer wieder die gleiche Geschichte. Wie könnte sie weitergehen?
Fereshteh und die Kakerlaken
Hier könnt ihr den Anfang der Geschichten erzählen. Fereshteh stellt sich Deutschland als ein verregnetes Land voller Kakerlaken vor. In Deutschland angekommen, sieht sie zwar keine Kakerlaken, aber Spinnen, vor denen sie sich ekelt.