Auf Entzug. Unterbrechung als Beginn neuer Beziehungsweisen (ausgebucht)

Club der Denker:innen

‚Wir streiken‘ – heißt: ‚Wir leben längst anders. Ihr müsst nur noch aus dem Weg gehen.‘
– nach Eva von Redecker: Revolution für das Leben

Auch im Entzug, im Streik und in der Unterbrechung von Routinen, Arbeits- und Lebensweisen kann die Vorwegnahme einer anderen Welt erscheinen. In allen kleineren und größeren Aktionen wird immer auch schon die Utopie des Anderen transportiert. Mit diesen Unterbrechungen möchten wir uns im Club der Denker:innen beschäftigen und die Frage stellen, was in ihnen an möglichen anderen Beziehungsweisen zu finden ist.

Eine lange Tradition politischen Denkens hat das Individuum in seiner Freiheit und Autonomie in den Mittelpunkt des Nachdenkens gerückt. Die Anderen zählten als potentiellen Gefährder:innen der persönlichen Freiheit. In den letzten Jahren ist ein zweiter Strang politischer Denktradition stärker geworden: das Nachdenken über Menschen in ihren Bezügen zur Welt und zu anderen Menschen.

In dem gemeinsamen Entschluss, nicht mehr mitzumachen und sich zu verweigern, scheinen neue oder andere Formen des Zwischen, der Bezüge der Menschen untereinander auf. Aber was bedeutet es, Menschen als Beziehungswesen zu denken? Welche Formen von Bezügen begegnen uns? Wie können Assoziationen, Netzwerke, Gemeinschaften, Beziehungsweisen gedacht werden, ohne dass das Individuum ganz in ihnen aufgeht? Welche Bezüge entstehen im politischen Handeln und welche durch die Verweigerung und den Entzug?

In einer kleinen, geschlossenen Runde wollen wir uns im Jahr 2021 einmal monatlich über diese Fragen austauschen. So können die Diskussionen kontinuierlich sein und sich fortentwickeln. Für jede Sitzung liegt ein Text vor, der sich diesen Fragen widmet. Der Club der Denker:innen wird im ersten Jahr noch angeleitet und moderiert werden. Das Ziel ist es jedoch, ihn langfristig auf eigene Füße zu stellen. Trotz widriger Zeiten wollen wir versuchen, neue, schöne und solidarische Beziehungen zu denken und wünschen uns dafür einen Raum, in dem kontrovers aber freundschaftlich diskutiert wird.

Termine und Organisatorisches

  • Termin: Jeden 2. Donnerstag im Monat, 19.00 Uhr bis 20.30 Uhr
  • Ort: je nach Pandemielage bei riesa efau oder online (BigBlueButton)
  • Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Der Workshop eignet sich für Fortgeschrittene.
  • Organisation und Kontakt: Julia Schulze Wessel und Hannah Eitel

Eine gemeinsame Veranstaltung von anDemos – Institut für angewandte Demokratie- und Sozialforschung, Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen und riesa efau. Kultur Forum Dresden

Die Veranstaltung ist beendet.

Datum

14 Jan 2021
Vorbei!

Uhrzeit

19:00 - 20:30
Kategorie

Veranstalter

Weiterdenken. Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen.
Website
http://www.weiterdenken.de
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