Impressionen vom Workshop ‚Umbrüche zeichnen‘

Begleitend zur Ausstellung ‚Stimmen des Umbruchs‘ hat ein Workshop zum Thema ‚Erinnerung an Umbruchszeiten‘ im Ausländerrat Dresden stattgefunden. Maren Hachmeister vom Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung und die Dresdner Künstlerin Nazanin Zandi haben in einem Gespräch gezeigt, wie die Erinnerungsforschung mit Comics arbeiten kann.

Im anschließenden biografischen Comicworkshop zeichneten Teilnehmer:innen ihre Erinnerungen an herausfordernde Zeiten. Erfahrungen in der Kindheit, Krieg, Flucht, Corona und Mehrsprachigkeit waren wichtige Themen. Das sind ihre Geschichten in Comics.

Ein Fluss in der Ukraine ist ein beliebter Badeort. Die Zeichnerin erinnert sich genau an den Tag, an dem sie den Boden unter den Füßen verlor und das Wasser über ihrem Kopf zusammenschlug. In ihrer Erinnerung sieht sie wie in einem Film, dass sie von ihrem Vater aus dem Fluss gezogen wurde.

Eine Mutter erinnert sich: Ihre Zeichnung zeigt Erinnerungen an den Krieg in der Ukraine, an das Verlassen und Zurücklassens des Zuhauses. Mit ihrer Familie lebt die Zeichnerin jetzt in Dresden.

Der fünfjährige Sohn der Mutter malt Bilder von ihrem gemeinsamen Ankommen in Dresden. Vom Straßenbahnfahren, vom Spielplatz, von der neuen Wohnung und von der Familie.

Die Zeichnerin erinnert sich an ihre Zeit im katholischen Kindergarten. Ihr Erlebnis mit einer autoritären Nonne lässt sie misstrauisch werden gegen die Erwachsenenwelt. Sie sieht, dass ein kleiner Junge das Problem ihrer Freundin besser versteht als die Erzieherin.

Die Geschichte erzählt von der Herausforderung der Mehrsprachigkeit der eigenen Kinder. Es gibt Wörter, die auf Indonesisch und Spanisch gleich klingen, aber ganz andere Bedeutungen haben. Das kann zu Missverständnissen und schönen Überraschungen führen.

Die Kindheitsangst aufzufallen und die realistische Sicht eines Vaters prägt den Zeichner bis heute. Eine Frage und die angsteinflößende Antwort lassen den Zeichner bis heute davon zögern, in Gruppen Fragen zu stellen.

Die Veranstaltung fand im Rahmen der 32. Interkulturellen Tage der Landeshauptstadt Dresden statt.

Der Workshop war Teil unserer Veranstaltungsreihe ‚Gesellschaft im Dialog‘, die wir gemeinsam mit dem Zentrum für Integrationsstudien der TU Dresden und dem Kulturbüro Sachsen durchführen und die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Freistaat Sachsen im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern gefördert wird.

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